Adventsgedanken: Frieden auf Erden


Adventsgedanken: Frieden auf Erden

Eines der etwas weniger offensichtlichen Dinge, die das letzte Jahr und Corona mit sich gebracht haben, ist Spaltung. Als wenn die Angst vor Ansteckung, der psychische Druck und die Strapazen der Lockdowns nicht schon genug wären, spaltet das Virus unser Land, Familien und auch unsere Gemeinden. Maßnahmen einhalten oder nicht? Was ist sinnvoll und was nicht? Was wiegt schwerer, eine Ansteckung oder die psychischen Schäden des Alleinseins? Impfen oder nicht impfen? Vor 9 Monaten, im März beim ersten Lockdown, überrollte das Land noch eine Welle der Solidarität und Einheit. Wir schaffen das gemeinsam. Doch jetzt – am Ende dieses schweren Jahres - zeigen sich teils tiefe Risse in dieser Einheit.

Vielleicht ist es deshalb ganz besonders gut, sich daran zu erinnern, dass die Botschaft des Kommens Jesu zu Weihnachten für uns Menschen unter anderem mit folgenden Worten in Lukas 2,13-14 eingeleitet wird:

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: ‚Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens

Frieden auf Erden. Weihnachten bedeutet, dass Gott die Spaltungen zwischen uns und ihm beseitigt hat und Frieden gemacht hat. Und es bedeutet auch, dass wir, als seine Gemeinde, diesen Frieden untereinander haben können und sollen.

Frieden zwischen Gott und uns

Es tut extrem gut, sich daran zu erinnern, dass bei all den Lagern und unterschiedlichen Meinungen, die zurzeit vorhanden sind und die schnell auch mal aneinander geraten können, Gott die größte Spaltung überwunden hat. Immanuel. "Gott mit uns" bedeutet genau das. Der Schöpfer aller Dinge wird Mensch, um die Distanz, die wir in diese Beziehung gebracht haben, zu überwinden und um wieder Frieden zu schaffen. Und warum? Weil wir die "Menschen seines Wohlgefallens" sind. Gott hat Wohlgefallen an uns und möchte Gemeinschaft mit uns. Deshalb wurde er Mensch. Das bedeutet nicht, dass wir besonders toll sind und Gott so gar nicht ohne uns kann. Nein, es bedeutet, dass wir ohne Gott gar nicht können, aber das vergessen haben. Und Gott selbst so wunderbar voller Liebe ist, dass er zu uns kommt, um uns mit ihm zu versöhnen und Frieden zu schaffen. Und das schönste daran ist, dass wir als seine Gemeinde wissen dürfen: diese Liebe und dieser Frieden wird nie aufhören und nichts kann uns jemals davon spalten (Römer 8,38-39).

Frieden untereinander

Derselbe Friede ist es, den wir untereinander als Gemeinde haben können. Und wir sind aufgerufen, ihn zu bewahren (Epheser 4,3). Lassen wir besonders in diesem Jahr nicht zu, dass Corona uns als Gemeinde spaltet. Es mag ganz unterschiedliche Meinungen geben, wir mögen einander auf die Nerven gehen und wir mögen uns manchmal streiten, aber lasst uns besonders jetzt und besonders in diesem Jahr daran festhalten, dass uns als Gottes Volk viel mehr vereint, als uns trennt. Wir glauben gemeinsam an das Kind, von dem wir zurzeit in unserer Predigtreihe hören, weil wir erkennen durften, dass dieses Kind der König dieser Welt ist. Und wir warten gemeinsam auf die Wiederkunft dieses Königs, wenn wir den Frieden und die Gemeinschaft mit Gott, die er für uns wieder hergestellt hat, vollends erfahren dürfen.

Foto von Wikimedia.


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