Alles hat seine Zeit - wie ich einen Tag während der Ausgangsbeschränkungen erlebe


Alles hat seine Zeit - wie ich einen Tag während der Ausgangsbeschränkungen erlebe

Ich will euch ein bisschen Einblick geben in einen durchschnittlichen Wochentag, wie ich ihn erlebe.

Viele Unterschiede gibt es nicht seit den Ausgangsbeschränkungen, der Tagesablauf durch meine Rituale ist ähnlich wie zuvor, jedoch wenn ich genauer hinschaue, gibt es doch jeden Tag gewisse Zeiten, die sich voneinander abheben. Pünktlich um 18 Uhr ertönt vom naheliegenden Sportplatz "I am from Austria" und nachher jubeln und applaudieren viele.

Es ist jetzt doch bereits die fünfte Woche, wo auch ich mich zum Großteil in meinem Zuhause aufhalten soll bzw. muss. Es fällt mir nicht schwer, da ich mich in meinem Häuschen mit Garten am Wasser sehr wohl fühle und wo ich das Frühlingserwachen jeden Tag mehr und mehr miterleben darf.

Ich bin so dankbar, dass es einige Menschen in meiner Umgebung gibt, die sich liebevoll erkundigen, was sie für mich tun können - zum Beispiel Einkaufen. Immerhin gehöre ich, was mein Alter betrifft, zu den besonders Gefährdeten. Und ich bin dann besonders dankbar, wenn beispielsweise Claudia, eine gute Freundin, mit ihren 3 Kindern bei mir anläutet, mir die gefüllten Einkaufstaschen vor die Tür stellt und wir uns dann übers Gartentürl noch über dies und das unterhalten können – in der Karwoche sogar über Gott!

Die persönlichen Kontakte zu meiner Familie fehlen mir, noch dazu hatte meine Tochter während den Ausgangsbeschränkungen Geburtstag und auch die alljährliche Ostereiersuche bei mir im Garten wird mir abgehen. Wenn ich zu Hause oder im Garten sitze, rufe ich gerne spontan Geschwister aus unserer Gemeinde an und es kann dann sein, dass wir sehr gute und tiefe Gespräche führen und wir füreinander beten. Gebetsanliegen gibt es genügend. Es wird auch bei mir nachgefragt, telefonisch oder über WhatsApp und so erfahre ich auch einiges, für das ich dann beten darf. Das ist wunderschön weil ich merke, dass ich dazugehöre.

Sehr gerne gehe ich auch im Draschepark spazieren, einfach so um in Bewegung zu bleiben. Da nehme ich dann auch gerne Bärlauch von dort mit, es gibt genug und er ist schmackhaft und kostenlos. Wenn ich vor der Coronakrise durch den Park ging, dann war es, um schnell entweder zu Hofer oder zu Merkur einkaufen zu gehen und oft war ich in Eile. Die Leute, denen ich dabei begegnete übersah ich meist, waren ja Fremde für mich und umgekehrt. Jetzt fällt mir auf, dass die Begegnungen ganz anders sind. Es gibt Blickkontakt mit Menschen, die entweder mit ihrem Hund oder mit dem Rad unterwegs sind. Ich freue mich, Menschen zu begegnen. Wir lächeln einander zu und manchmal kommt auch ein freundliches "Hallo". Der Polizist in der langsam vorbeifahrenden Funkstreife winkt zurück, wie schön. Es gibt keine Hektik.

Ein Highlight war auch, als ich mit Manfong aus unserer Gemeinde – natürlich in gebührlichem Abstand – gemeinsam im Park unterwegs war und ich ihr die Bärlauchplantagen zeigen konnte. Das Miteinander und die Ernte waren für uns beide ein Erlebnis und wir waren so dankbar für diese gemeinsame Zeit.

In Psalm 23,1 steht:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln

Es ist wahr! Die Worte des Psalms begleiten mich diese Tage oft und sie wurden zu meinem täglichen Gebet wenn ich unterwegs bin. Es ist so schön, vertrauen zu dürfen, dass Er mit mir geht, dass Er mich beschützt und behütet und das allerbeste für mich will. Wovor soll ich Angst haben?

Dieses Vertrauen und diese Zuversicht, die wir durch das Versprechen unseres Herrn und Gottes haben versuche ich, auf meine Umgebung auszustrahlen. Vielleicht geht ein Same auf, es ist ja Frühling und alles blüht und gedeiht.

In Prediger 3,1 steht:

Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit

Ich freue mich schon auf die Zeit, wo es ein face to face in unserer Geminde gibt – ob mit Umarmung oder anders, es wird schön. Liebe Geschwister, bleiben wir gesund und bleiben wir in seinem Frieden! Shalom!

Foto von Gugurell via Wikimedia.


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