Markus 15,40-41:
Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.
Treue die belohnt wird
Die letzte Begegnung handelt von jenen Frauen, die ihrem Herrn mutig bis über den Tod hinaus gedient haben. Den weiten Weg aus Galiläa waren sie Jesus gefolgt, haben ihm gedient und sein Wirken hautnah erlebt. Vor wenigen Tagen noch war ihr geliebter Rabbi in Jerusalem freudig mit Palmzweigen empfangen wurde. Aber dann hatte die Stimmung schnell umgeschlagen und er wurde gefangen genommen. Was ist ihnen da wohl alles durch Kopf und Herz gegangen in dieser Zeit? Haben sie bis zuletzt gehofft, dass Jesus, der so viele Wunder vollbracht hatte, die ganze Situation doch noch zum Guten wenden könnte?Jetzt ist es entschieden. Jesus ist tatsächlich gestorben. Einen grausamen, schmerzhaften Tod. Im Gegensatz zu den meisten Jüngern, waren diese Frauen dabei, sie haben dem allen zugesehen. Es muss ihnen das Herz zerrissen haben, ihren Erlöser stundenlang beim Sterben am Kreuz zuzusehen. Ein Tod, der auch alle ihre Hoffnungen begrub. Und dennoch, sie bleiben. Sie stehen mutig zu ihrem Meister in dieser bedeutendsten Zwischenzeit der Menschheitsgeschichte.
Drei Frauen
Wir lesen, dass es viele Frauen waren, die Jesus aus Galiläa gefolgt waren. Drei Frauen werden namentlich erwähnt. Maria Magdalena, Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses und Salome. Schauen wir uns jede von ihnen etwas genauer an:
Maria Magdalena
Maria Magdalena ist wohl die bekannteste weibliche Nachfolgerin Jesu. Bereits zu Beginn seines öffentlichen Auftretens hatte Jesus sie von 7 Dämonen befreit. (Lukas 8,2) Böse Mächte hatten Maria im Griff. Ob das körperliche Beschwerden oder auch psychische Auswirkungen hatte, wir wissen es nicht. Fest steht, dass ihr Leben nach der befreienden Begegnung mit Jesu ganz neu begann. Sie diente ihrem Herrn hingebungsvoll bis unter das Kreuz.
Maria, die Mutter des Jakobus und Joses
Ich muss gestehen, dass ich nicht viel über diese Maria, die auch „die andere Maria“ genannt wird, wusste. Sie ist die Mutter zweier Söhne, Jakobus der Jüngere ist einer der Apostel. Die meisten Ausleger gehen davon aus, dass sie die Frau des Klopas war und damit - wie Johannes berichtet - ist sie eine der Frauen direkt unter dem Kreuz kurz bevor Jesus stirbt. Gemeinsam mit Maria Magdalena haben sie sich den Weg durch die Soldaten und die Volksmenge erkämpft, um in den letzten Stunden bei ihrem Herrn zu sein und seine Mutter zu trösten.
Salome/Die Mutter der Söhne des Zebedäus
Matthäus bezeichnet sie in seinem Parallelbericht (Matthäus 27,55-56) als die Mutter der Söhne des Zebedäus. Salome ist also die Mutter der beiden Jünger Jakobus und Johannes. Sie kannte Jesus bereits seit Beginn seines Wirkens. Nach seiner Taufe hatte Jesus sich einige Zeit in Kapernaum aufgehalten, der Heimatstadt von Petrus, Jakobus und Johannes. Jesus war vermutlich oft im Hause des Zebedäus zu Gast. Bekannt ist uns die Mutter der Donnersöhne, wie Jesus sie nennt, durch ihre Bitte, ihren beiden Söhnen doch die Ehrenplätze rechts und links neben ihm zu geben. (Matthäus 20,20) Jesus selbst vertraut kurz vor seinem Tod, Maria, seine Mutter, dem Sohn der Salome an, und damit auch ihr. (Johannes 19,26)
Erste Zeuginnen der Auferstehung
Wir begegnen diesen drei Frauen wieder am Tag nach dem Sabbat. (Markus 16,2) Sehr früh am ersten Tag der Woche machen sie sich mit wohlriechenden Gewürzen auf den Weg, um Jesu Leichnam zu salben. Sie tun, was sie auch zu Lebzeiten für Jesus getan haben - sie dienen ihm. Aber während sie noch überlegen, wer ihnen den großen Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen könnte, finden sie sich vor dem offenen Grab. Als sie hinein gehen begegnen sie einem Mann in weißem Gewand. "Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten; er ist auferstanden, er ist nicht hier." (Markus 16,6) Und er trägt ihnen - den ersten Zeuginnen der Auferstehung - auf, all das den Jüngern zu berichten. Ihre mutige Hingabe führt diese Frauen aus Galiläa bis zum Grab, um ihrem geliebten Meister den letzten Dienst zu erweisen. Deshalb sind sie dort als das Unglaubliche geschieht. Das Grab ist leer! Der Herr ist wahrhaft auferstanden, wie er es voraus gesagt hatte. Unendlich wurde ihre Treue inmitten von Angst, Hoffnungslosigkeit und Schmerz belohnt. Diese drei Frauen werden die ersten Zeugen der Auferstehung!
Auch wir sind in unserer Reise Jesus bis hierher gefolgt. Versuche dich in die Szene am Kreuz, nachdem Jesus gestorben war, zu den Frauen zu stellen. Was kommt in dir hoch?
Was spricht dich an diesen Frauen an? Warum?
Wie hast du dem Herrn mutig und treu in diesem letzten, herausfordernden Jahr gedient?
Danke dem Herrn für die Wahrheit der Auferstehung, die bis in unser Hier und Jetzt wirkt.
Gemälde von Peter von Cornelius via Wikimedia.
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