Adventsgedanken: Getrost warten


Adventsgedanken: Getrost warten

Ganz in der Nähe von unserer Wohnung gibt es einen Christkindlmarkt. Also, in normalen Jahren gibt es dort einen Christkindlmarkt. Dieses Jahr stehen nur die leeren Standln da. Ein Ort, der normalerweise im Advent voller Leben und Freude und Gemeinschaft ist, wirkt dieses Jahr trostlos, leer und verlassen. Vielleicht kannst du dich mit diesen Begriffen identifizieren. Trostlos. Leer. Verlassen. Wie war das letzte Jahr für dich? Kamen diese Begriffe da oft vor? Wie waren die letzten Wochen? Wahrscheinlich wartest du, wie ich, schon sehnsüchtig darauf, dass im nächsten Jahr alles wieder zu dieser Normalität zurückkehrt. Dass die Trostlosigkeit und Leere, die Corona gebracht hat, bald ein Ende haben. Aber noch warten wir leider.

"Tröstet, tröstet mein Volk"

Vor langer Zeit, vor weit über 2000 Jahren, sprach Gott durch den Propheten Jesaja zu seinem Volk Israel. Damals war große Unsicherheit im Land, denn das kleine Israel wurde von den Großmächten Assyrien und Babylon bedroht. Jesaja sah eine Zeit von großen Katastrophen voraus, in der das Volk ins Exil geführt werden würde. In der Jerusalem und der Tempel zerstört werden würden und trostlos, leer und verlassen zurückbleiben würden.

Mitten für diese Zeit hatte Gott für sein Volk aber eine Hoffnungsbotschaft. Von der kann man in Jesaja 40-66 lesen. Gott verspricht dort, dass er eines Tages seinen König schicken wird, der Israel zu Gott zurückführt. Aber nicht nur Israel, sondern auch Menschen aus der ganzen Welt. Ein König, der sich um die Ausgestoßenen, die Kranken und die Schwachen kümmern würde. Ein König, der sterben würde und wiederauferstehen, um Menschen mit Gott zu versöhnen. Ein König, der eines Tages in Herrlichkeit regieren würde. Diese Hoffnungsbotschaft beginnt Gott in Jesaja Kapitel 40,1 mit den Worten: "Tröstet, tröstet mein Volk". Denn die Botschaft Gottes für sein Volk inmitten aller Schwierigkeiten ist eine Botschaft des Trostes.

Ich bin mir sicher, dass diese Worte und Verheißungen den Israeliten in der Gefangenschaft viel Trost gegeben haben. Doch deren Erfüllung zog sich lange hin. Hunderte Jahre nachdem Israel aus der Gefangenschaft zurückkehrte, wartete man immer noch auf den versprochenen König, der alles neumachen würde. Sehnsüchtig wartete man auf die Erfüllung der Verheißungen, dass Gottes Trost auf die Welt kommen würde (Lukas 2,25). Und dann wurde in einem unbedeutenden kleinen Dorf ein Kind namens Jesus geboren.

Der Retter kommt

Wenn wir nun Advent feiern, dann erinnern wir uns an diese sehnsüchtige Wartezeit, an deren Ende Gott seinen Trost in Form eines Kindes in die Welt geschickt hat. Aber nicht nur das, auch wir selbst warten darauf, dass dieses Kind eines Tages als König wiederkommt. Dass das Heil, das Gott durch dieses Kind in die Welt gebracht hat, vollständig sichtbar wird. Dass seine Verheißungen sich endgültig erfüllen werden und er alles neu machen wird.

Der Christkindlmarkt bei mir in der Nähe wird dieses Jahr wohl nicht mehr aufsperren und die Standln werden zubleiben. Wir haben ein Jahr hinter uns, dass ganz anders als erwartet kam und für viele von uns echt harte Zeiten mit sich gebracht hat. Mitten in dieser Zeit gelten auch dir die Worte Gottes "Tröstet, Tröstet mein Volk". Gott spricht dir heute seinen ewigen Trost zu und du darfst wissen, dass die Trostlosigkeit, Einsamkeit und Leere, die die jetzige Zeit vielleicht ausmachen, nicht das letzte Wort haben werden. Denn Gottes Rettung kommt.


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