Anfang März durfte ich die letzte Predigt unserer Serie "Der Rastlosigkeit entkommen - In der Ruhe ankommen" halten. In dieser Predigtserie haben wir uns Kapitel für Kapitel mit dem Buch "Das Ende der Rastlosigkeit" von John Mark Comer beschäftigt. Zum Abschluss war das letzte Kapitel mit dem Titel "Entschleunigen" an der Reihe.
In meiner Predigt haben wir dann Lukas 10,38-42 und die sehr bekannten Geschichte rund um Martha und Maria gelesen, die Jesus bei sich als Gast hatten. Diese Geschichte eignet sich gut, um darüber nachzudenken, wie wir in unserem Leben entschleunigen können, denn bei Martha und Maria sehen wir zwei unterschiedliche Einstellungen, wie wir als Menschen Jesus begegnen können. Und all das kommt durch eine ganz einfache Frage zum Vorschein - nämlich: Wer kocht?
Wer kocht?
Es ist tatsächlich wichtig, sich diese Alltagssituation vor Augen zu führen. Denn das sind auch unsere Situationen. Das ist auch unser Alltag. Auch wir sind so wie Martha und Maria Tag für Tag mit Situationen konfrontiert, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir sie mit oder ohne Jesus angehen. Und ob wir in den tagtäglichen Situationen unseres Lebens weitermachen, so wie immer, oder ob wir Raum schaffen für Jesus. Martha und Maria machen das nämlich komplett unterschiedlich ...
Was wir durch Martha über Jesus erfahren
Marias Aufmerksamkeit liegt voll und ganz auf Jesus, während Martha aufgrund der Verpflichtungen in ihrem Leben und der Hektik ihres Alltags beschäftigt, abgelenkt und unzufrieden ist! Dennoch können wir aber gerade auch von der Situation zwischen Jesus und Martha viel lernen! Und zwar folgendes:
1. Jesus macht uns keinen Vorwurf!
Jesus liebt Martha und sieht ihre Not. Das macht seine mitfühlende Anrede, sein "Martha, Martha" in Vers 41 besonders deutlich. Und genauso dürfen wir uns heute auch von Jesus angesprochen und verstanden wissen, wenn auch wir uns so wie Martha viel zu oft in den Verpflichtungen des Lebens oder der Hektik des Alltags verlieren.
2. Jesus verurteilt nicht, was wir tun!
Jesus redet mit keinem Wort schlecht darüber, was Martha macht. Aus diesem Grund denkt Jesus auch nicht schlecht darüber, was wir machen. Wir dürfen also weiterhin durchaus ambitioniert leben und auch Ziele verfolgen. Aber eben in einem gesunden Gleichgewicht und im Bewusstsein, dass Jesus immer ein Teil von dem ist, was wir tun.
3. Jesus zeigt uns einen Ausweg!
Jesus konfrontiert Martha mit ihrem Problem, zeigt ihr aber zugleich den Weg, den sie gehen muss, um in seiner Gegenwart zu leben. Das gilt auch uns! Auch bei unserem manchmal stressigen Arbeits-, Uni-, Gemeinde- oder Familienleben zuckt Jesus nicht einfach nur mit den Schultern und lässt uns weiter strampeln, sondern er lässt uns durch Maria ausrichten, dass es mehr gibt. Mehr noch: Dass es mit seiner Gegenwart etwas Besseres gibt, wie wir in Vers 42 lesen können.
Wie wir durch Maria lernen können zu entschleunigen
Marias Aufmerksam war voll und ganz auf Jesus gerichtet. Sie hat sich entschieden auszubrechen - auszubrechen aus dem, was andere von ihr erwarten und was sie möglicherweise auch selbst in so einer Alltagssituation normalerweise gemacht hätte. Marias Handeln war ein bewusstes Ausbrechen aus dem Erwartbaren, ein bewusstes Gegensteuern gegen das Gewohnte und damit auch ein bewusstes Hinwenden zu Jesus, weil er größer und wichtiger ist als die nächste Sache. Den folgenden Leitfaden von Maria dürfen wir darum für unser Leben aufgreifen:
1. Breche aus!
So wie Maria ausgebrochen ist, sind auch wir gefordert immer mal wieder aus unserem Alltag auszubrechen. Also nicht immer nur weiterzumachen mit dem, was wir immer tun und wie wir das immer tun, sondern sich all dem auch mal bewusst zu widersetzen.
2. Breche auf!
Wenn wir ausbrechen, dann sind das Momente, die wir bewusst erleben - und die uns daran erinnern, dass jetzt ein Moment für Jesus ist und dass wir ihm mehr Raum geben als der nächsten Sache, die in unserem Leben vielleicht gerade ansteht, oder der aktuellen Sorge, die uns im Moment beschäftigt.
3. Breche ein!
Es geht auch um unsere Haltung, wie wir vor Jesus kommen. Diese soll von Demut gekennzeichnet sein. Maria saß laut Vers 39 Jesus zu Füßen, was nicht bedeutet, dass sie es sich bequem gemacht hat. Nein, Maria unterstellte sich der Autorität von Jesus. Es ist wichtig, dass Maris Körperhaltung auch unsere Geisteshaltung wird. Das wir nicht vor Jesus kommen und bereits alles zu wissen glauben, sondern dass wir auch den Mut haben zu bekennen und uns überführen zu lassen.
Mit diesen Impulsen rund um Martha und Maria hoffe ich, dass auch du Wege findest, um in deinem Alltag zu entschleunigen, auszubrechen und zu Jesus aufzubrechen. Ein paar ganz praktische Tipps dazu haben wir auch in der Predigt gehört (ab Minute 26:50).
Die komplette Predigt kannst du auf unserer Website oder auf Spotify nachhören.
P.S.: Das Lied "Langsam langsamer" von Balbina, welches wir vor der Predigt im Gottesdienst angehört haben, findest du ebenso auf Spotify!
Bild künstlich generiert via Midjourney.
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