Kennst du das häufigste Gebot in der Bibel? Es lautet "Fürchte dich nicht". Wie zum Beispiel in 1. Mose 15,1, wo es heißt "Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild". Das muss daran liegen, dass Gott es weiß, dass wir ängstlich sind. Er weiß, dass wir uns fürchten. Wir sind Menschen. Es gibt Zeiten, in denen wir uns sehr fürchten. Wir fühlen uns hilflos. Wir lesen, wir beten, wir fragen uns, ob wir das tun, was wir tun sollen, oder ob wir sind, wer wir sein sollen. Auch Jesus hatte Angst. Wir sind in guter Gesellschaft!
In letzter Zeit, in dieser seltsamen neuen Welt der Einschränkungen und einer globalen Krankheit, in der wir momentan leben, habe ich mich gefragt, wie ich dieses Gebot am besten ausleben könnte. In den letzten Tagen erlebte ich verschiedene Formen der Angst im Kreise meiner Familie und meinen Freunden: Angst vor Arbeitsplatzverlust, Geldsorgen, Angst vor Trennung von geliebten Menschen durch geschlossene Grenzen, Angst vor Isolation bis hin zu Angst vor Krankheit und Tod. Wir brauchen uns nicht dafür zu schämen. Einige von uns leben krankheitsbedingt ständig mit Angst. Diese neue Situation kommt erschwerend dazu.
Nichts ist mehr so, wie es war, außer einer Sache: Gott!
Er ist unveränderlich und allgegenwärtig. Gott haben wir rund um die Uhr. Er ist unser 24/7 Gott, wie die Englischsprachigen sagen. Wir haben ungehinderten Zugang, keine geschlossenen Grenzen, keine Barrieren, keine Einschränkungen. Wir brauchen keine Maske und keine Handschuhe. Mitten in der Nacht ist Er da. Im Krankenhaus ist Er da. In Familien, die in dem Chaos von Heimarbeit und Heimunterricht feststecken, ist Er da. In der Wohnung einer Person, die allein lebt und arbeitet, ist Er da.
7 Gedanken zum Umgang mit Angst
Gerne möchte ich einige meiner Gedanken zum Umgang mit Angst hier mit euch teilen:
- Wenn ich mich dafür entscheide, den Tag mit dem Wort Gottes zu beginnen und zu beenden, dann habe ich mich mit der Wahrheit seines Charakters umhüllt. Wenn ich die Bibel zuerst aufschlage statt dass ich zu den Nachrichten oder meinem Handy greife, bin ich in Gott verankert. Gottes Updates nähren die Seele.
- Wenn ich einen Psalm oder ein Lied auswendig lerne, kann ich mir überall und jederzeit diese Worte ins Bewusstsein holen. Warum nicht einen Psalm auswendig lernen?
- Wenn ich einen Wecker stelle, der beispielsweise um 12 Uhr Mittags losgeht, könnte ich dann innehalten und das Vaterunser beten.
- Wofür bin ich dankbar? Es geht mir besser wenn ich es aufschreibe. Gott hat den Israeliten befohlen, seiner großen Taten zu gedenken und sie den kommenden Generationen zu erzählen. Wir sollten dasselbe tun. Das lässt unser Vertrauen wachsen. Wir haben einen vertrauenswürdigen Gott.
- Wenn Angst kommt, kann ich mich dafür entscheiden, sie als emotionale Reaktion auf eine Situation zu akzeptieren. Wir sind emotionale Wesen. Wir erleben Angst, Wut, Traurigkeit, Glück, Überraschung, Ekel - sie definieren nicht, wer wir sind. Wenn du jemanden sagen hörst, dass er Angst oder Panik hat, höre einfach zu. Jakobus sagte uns wir sollen "schnell zum Hören sein und langsam zum Reden" sein. Indem wir dem Schmerz eines anderen zuhören, haben wir bestätigt, was er sagt und was ihm wichtig ist, dann können wir das im Gebet zu Gott bringen und Ihn um Hilfe bitten.
- Wenn mein Körper und mein Geist auf Stress und Angst reagieren, kann ich mich dafür entscheiden, etwas zu tun, das mich beruhigt. Vielleicht ist es das Hören von Musik, vielleicht ist es Bewegung oder Backen oder Nähen oder ein Spaziergang mit meinem Hund. Vielleicht schreibe ich meine Gedanken nieder oder bete in den frühen Morgenstunden dass Gottes Frieden mich erfüllt. Oder ich schalte mein Telefon eine Zeit lang einfach ab und limitiere wie oft ich mir Nachrichten anhöre.
- Wenn ich mich entscheide einen anderen Menschen anzurufen, tue ich mir und ihm etwas Gutes. Vielleicht bin ich nicht der einzige, der Sorgen hat. Wenn wir uns gegenseitig ermutigen, tun wir das was Christus uns befohlen hat, nämlich einander liebevoll begegnen.
Ja, wir haben eine seltsame neue Welt, aber wessen Welt ist das? Erinnerst du dich an das bekannte Lied der Sommerlager: "Er hat die ganze Welt in seiner Hand. Er hat die ganze weite Welt in seiner Hand"?. Derjenige, der die ganze Welt in seiner Hand hat, ist derjenige, der uns sagt, dass wir uns nicht fürchten sollen. Wie wäre es wenn wir den folgenden Vers aus Jesaja 43,1 auswendig lernen:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
Foto von Marina Vitale via Unsplash.
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