Wie das Schweigen von Jesus in unser Leben spricht


Wie das Schweigen von Jesus in unser Leben spricht

In meiner Predigt am vergangenen Sonntag haben wir uns in Matthäus 27,11-31 mit der Verurteilung von Jesus beschäftigt. Dieser Abschnitt bringt uns Jesus in 3 unterschiedlichen Situationen näher: vor Pilatus, vor der Volksmenge und vor den Soldaten. Markant war dabei, dass Jesus in allen Situationen im Großen und Ganzen geschwiegen und seine Verurteilung ohne Kommentar angenommen hat. Er hat nicht wie wir die sonst übliche Abwehrhaltung eingenommen, sich nicht mit Worten gerechtfertigt und nicht versucht seinen Standpunkt zu verteidigen. Der Text hat uns aber gezeigt, dass Jesus durch sein Schweigen trotzdem ganz viel gesagt hat. In den 3 Situationen vor Pilatus, der Volksmenge und den Soldaten haben wir erfahren, dass Jesus aus Gehorsam, aus Liebe und aus Demut geschwiegen hat. 3 Eigenschaften, die Jesus am Ende damals ans Kreuz bringen sollten und uns heute vor das Kreuz bringen sollen.

Du kannst die gesamte Predigt auf unserer Website oder auf Spotify nachhören oder den gesamten Gottesdienst nochmal auf YouTube anschauen.

Jesus schweigt aus Liebe

Meine Predigt hat den Titel "Wie das Schweigen von Jesus in unser Leben spricht" getragen. Im zweiten Abschnitt, in der Situation vor der Volksmenge, können wir dabei erkennen, wie Jesus aus Liebe geschwiegen hat. Es war nämlich schon fast paradox, wie sich damals alles und jeder gegen Jesus gewendet hat. Irgendwie scheint die geistliche Welt in diesem Moment Kopf gestanden zu sein. Der Sohn Gottes, der das Recht hat zu richten, wird jetzt selbst gerichtet. Und auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Hände von Jesus noch von keinen Nägeln durchbohrt sind, auch wenn der physische, der körperliche Tod noch nicht eingetreten ist, so erleben wir hier in diesem Abschnitt den emotionalen Tod von Jesus. Die geballte Ablehnung der Welt richtet sich gegen ihn - und das können wir anhand der vielen unterschiedlichen Personen sehen, die in diesem Abschnitt vorkommen. Ich möchte die Gedanken aus meiner Predigt nochmal zusammenfassen und dich einladen darüber nachzudenken, ob die eine oder andere Situation nicht gerade auf dein Leben zutrifft …

Die Hohepriester

Die Hohepriester stehen sinnbildlich für die offene Anfeindung von Jesus. Jesus hat nichts in ihrem Leben verloren. Frag dich: Bist du gerade selbst in einer ähnlichen Rebellion gegen Gott?

Pilatus

Pilatus steht für Gleichgültigkeit Jesus gegenüber. Er hat nichts gegen ihn, aber er verfolgt am Ende des Tages doch eigene Interessen. Frag dich: Was ist in deinem Leben gerade am wichtigsten? Wenn es nicht Jesus ist, dann ist es irgendetwas anderes und Jesus ist, wenn überhaupt, dein erster Kompromiss.

Die Volksmenge

Die Volksmenge gibt das Bild von Verführten ab. Von Menschen, die ihr Vertrauen auf falsche Sicherheiten setzen und sich dabei viel zu leicht beeinflussen lassen. Frag dich: Wovon lässt du dich beeinflussen? Was bestimmt deine Gedanken? Was treibt dich an? Bist du innerlich wirklich frei?

Die Frau des Pilatus

Die Frau des Pilatus hatte diesen Traum von Jesus, eine leise Vorahnung, was ihn betrifft – und ist dieser nachgegangen. Frag dich: Hast du vielleicht auch schon von Jesus gehört? Möglicherweise sogar bei uns in der Gemeinde? Und bist du dem nachgegangen und hast zugelassen, dass Jesus dein Leben verändert?

Barabbas

Die Begebenheit mit Barabbas ist wohl eine der markantesten und bekanntesten in der Leidensgeschichte von Jesus. Genau genommen bedeutet diese Begebenheit, also dass Barabbas freigesprochen, während Jesus verurteilt wurde, dass Barabbas der erste Mensch war, der von Jesus durch seinen Tod gerettet wurde – zumindest kurzfristig und während er noch lebte. Wir kennen seine weitere Geschichte nicht. Frag dich: Hast du vielleicht genauso wie Barabbas Jesus schon erlebt? Ihn erfahren und seine Liebe gespürt? Bist ihm aber immer noch oder jetzt gerade vielleicht fern?

Schreib deine eigene Geschichte mit Jesus

Nur die göttliche Dimension der Liebe von Jesus konnte die menschliche Dimension an Ablehnung ertragen, die wir in diesem Abschnitt sehen. Die gute Nachricht aber ist: Seine Liebe gilt auch heute noch dir!

Wenn du dich in einer der Personen wiedergefunden hast, dann möchte ich dich einladen nicht zu sein wie zum Beispiel die Hohepriester, nicht zu sein wie Pilatus oder nicht zu sein wie jemand aus der aufgebrachten Volksmenge. Ich möchte dich ermutigen, dass du deine eigene Geschichte mit Jesus schreibst - und dass du zulässt, dass sein Schweigen in dein Leben spricht und du Jesus annimmst, wo auch immer du jetzt gerade stehst.

Bildnachweis: Copyright 2004, Icon Productions, Jim Caviezel, The Passion of the Christ


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